Tibet Spaniel
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Über ein ganzes Jahrhundert haben sich die wunderbaren Eigenschaften erhalten, die der Tibet Spaniel sich in seinem ursprünglichen Lebensraum, den Klöstern Tibets, angeeignet hatte. Von dort kam er Anfang des vorigen Jahrhunderts über Indien nach England und erhielt hier auch seinen Namen, obwohl er nichts mit einem Spaniel, wie wir ihn kennen, zu tun hat. England ist auch heute noch für den Standard zuständig. |
In Tibet hatten nur robuste Tiere in der klimatisch rauen Umwelt eine Lebenschance, und die Futtersituation erforderte gesunde, unempfindliche Hunde. Nie musste ein Tibet Spaniel jagen wie ein Jagdhund, rennen wie ein Hütehund, bellen wie ein Schutzhund. Er sollte im Winter während der Meditationsstunden der Mönche ruhig auf deren Schoß liegen und Wärme spenden. Die Klöster liegen 3000 und 4000 Meter hoch und das Klima ist trocken und kalt. Wie in seiner ursprünglichen Heimat liegt der Tibet Spaniel auch heute noch gerne erhöht auf Treppen und Simsen, so, als würde man von ihm auch hier bei uns erwarten, dass er Fremde früh sieht und das Ereignis meldet. In der Abgeschiedenheit der Klöster hielt man ihn auch einfach als fröhlichen Mitbewohner und als Lebenspartner. |
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Die Mönche haben den Tibet Spaniel immer mit großer Hochachtung behandelt, hätte es doch sein können, dass nach buddhistischer Überlieferung in ihm die Wiedergeburt einer menschlichen Seele stattgefunden hat, die, aus welchen Gründen auch immer, noch einmal einen Erdendurchlauf mitmachen muss. Kleine Welpen wurden niemals verkauft. Enge Freunde bekamen als Glücks-oder Freundschaftsgaben ein kleines Hündchen. Es wurde gesegnet und mit vielen guten Wünschen dem neuen Besitzer anvertraut. |
So ist der Tibet Spaniel heute ein kleiner, pflegeleichter, fröhlicher und kluger Hund, er bewacht das Gelände, ist aber kein Kläffer, er ist ein friedlicher Hund, den man gut auch zu mehreren halten kann, er jagt nicht und er ist beweglich und spielfreudig wenn er Spielen gelernt hat. Stundenlang kann er auf Wanderungen mitlaufen, er rollt sich aber ebenso gerne auf sein Kissenplätzchen, wenn keine Zeit für große Wege ist. Damit eignet er sich ebenso für Kinder wie für ältere Menschen. Sein pflegeleichtes Fell und seine dunklen Augen, die ruhig oder fragend, schelmisch oder forschend auf jeden Fall aber sprechend mit uns kommunizieren, machen ihn zu einem besonders geliebten Lebewesen, dessen Anpassungsfähigkeit zu seinen Stärken gehört! |
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Obwohl er ein kleiner Hund ist, hat er das Herz eines Löwen. In Tibet sagt man, er kann sich in einen Löwen verwandeln, wenn dem Herrn Gefahr droht, und in der Tat kann sich das sanfte, liebevolle Hündchen zu einem sehr selbstbewussten kleinen Hund wandeln, wenn es glaubt, dass die Situation es erfordert. Seine Unerschrockenheit und sein gutes Wesen haben einen lebenstüchtigen, intelligenten Hund geformt, dem in der Erziehung am besten mit liebevoller Konsequenz Grenzen gezeigt werden. |
Der Tibet Spaniel erreicht ein hohes Alter. Hunde mit 14,15 und sogar 16 Jahren sind keine Seltenheit. Alle die vielen guten Eigenschaften haben den Tibet Spaniel zum beliebtesten Kleinhund in den skandinavischen Ländern gemacht. Bei uns gewinnt er erst in letzter Zeit mehr an Bedeutung. |
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